Kardiologe und Kardiologin sind für Herz und Kreislauf da (2024)

Herz & Kreislauf

Veröffentlicht am:02.11.2023

4 Minuten Lesedauer

Ein Kardiologe oder eine Kardiologin verfügt über eine spezielle Ausbildung für Herzerkrankungen. Bei Terminen bei den Fachleuten steht also vor allem die Untersuchung des Herzens im Mittelpunkt.

Kardiologe und Kardiologin sind für Herz und Kreislauf da (1)

Inhalte im Überblick

  • Was macht ein Kardiologe oder eine Kardiologin?
  • Wie läuft ein Termin bei Kardiologen oder Kardiologinnen ab?

Was macht ein Kardiologe oder eine Kardiologin?

Kardiologen und Kardiologinnen sind Fachärzte beziehungsweise Fachärztinnen für alle Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Das griechische Wort „kardia“ bedeutet „Herz“ und ist somit namensgebend für die Berufsgruppe. Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der sogenannten Inneren Medizin. Sie diagnostizieren und behandeln beispielsweise Symptome wie Schmerzen in der Brust oder Krankheiten wie Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz. Dazu führen sie spezielle Untersuchungen durch, um die Ursachen der Beschwerden herauszufinden. Zur Behandlung können sie unter anderem Medikamente verordnen und Hilfestellungen zu einem gesünderen Lebensstil geben, der Herz und Gefäße weniger belastet.

Mit diesen Erkrankungen befassen sich Kardiologen und Kardiologinnen

Weil sich Kardiologen und Kardiologinnen nahezu ausschließlich mit Erkrankungen des Herzens befassen, sind unter anderem folgende Erkrankungen ihr Spezialgebiet:

  • Koronare Herzerkrankung (KHK) und Herzinfarkt
  • Herzrhythmusstörungen wie zum Beispiel das Vorhofflimmern
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
  • Herzklappenfehler
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • angeborene Herzfehler
  • Bluthochdruck (Hypertonie)

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Wie läuft ein Termin bei Kardiologen oder Kardiologinnen ab?

Wenn die Hausarztpraxis Sie zu einer kardiologischen Fachpraxis überweist, stehen bei der Diagnostik zwei Bereiche im Vordergrund: die Anamnese, also die Erhebung Ihres individuellen Gesundheitszustandes und eventueller Beschwerden, und die körperliche Untersuchung.

Das Anamnese-Gespräch

Ein Kardiologe oder eine Kardiologin führt mit seinen Patienten und Patientinnen beim ersten Termin immer ein eingehendes Gespräch, um die gesundheitliche Vorgeschichte und den aktuellen Status zu ermitteln. Einige Fragen geben dem Arzt oder der Ärztin Hinweise auf die Krankheitsgeschichte und die Ursachen einer Erkrankung: Welche Beschwerden treten auf, seit wann bestehen sie und an welchen Stellen des Körpers machen sie sich bemerkbar.

  • Lebensstil: Der Arzt oder die Ärztin wird Sie fragen, ob Sie besonders belastet sind oder ständig unter Stress stehen, was Sie essen, ob Sie ausreichend und gut schlafen und ob Sie Sport treiben oder sich regelmäßig bewegen. Auch Alkohol- und Nikotinkonsumwerden besprochen.
  • Vorerkrankungen: Nicht nur Herzprobleme, sondern auch chronische Erkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen wie ein gestörter Zuckerstoffwechsel (Diabetes mellitus) sind relevant. Außerdem sollten Sie angeben können, welche Medikamente Sie einnehmen.
  • Familie/Veranlagung: Einige Herzerkrankungen haben eine erbliche Komponente. Teilen Sie dem Facharzt oder der Fachärztin mit, ob nahe Verwandte Herzprobleme oder Gefäßablagerungen (Arteriosklerose) hatten oder ob es in Ihrer Familie Herzinfarkte gab.

Anhand dieser Anhaltspunkte entscheiden die Fachleute, welche weiteren Untersuchungen für eine Diagnose notwendig sind.

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© iStock / izusek

Körperliche Untersuchung

Zum Standard bei einer Herzuntersuchung gehört das Abhören von Herz und Lunge mit dem Stethoskop. Der Kardiologe oder die Kardiologin überprüft den Rhythmus der Herztöne und ob untypische Geräusche zu hören sind. Auch der Puls wird gemessen. Ist er zu hoch, kann das unter anderem auf eine Herzschwäche hinweisen. Ist der Pulsschlag an verschiedenen Körperstellen nur undeutlich zu spüren, deutet dies möglicherweise auf einen drohenden Gefäßverschluss hin.

Für eine genauere Diagnose haben die Experten und Expertinnen weitere Untersuchungsmöglichkeiten. Die gängigsten sind:

  • Elektrokardiogramm (EKG): Elektroden messen die Ausbreitung von elektrischen Impulsen im Herz. Die Messpunkte sind an Brustkorb, Armen und Beinen befestigt, sie registrieren elektrische Impulse. Die Informationen werden an einen Computer übertragen und aufgezeichnet. Ein EKG kann insbesondere Hinweise auf Erkrankungen der elektrischen Reizleitung des Herzens geben. Es gibt verschiedene Formen des EKGs, die eingesetzt werden können, wie etwa das Ruhe-EKG, das Belastungs-EKG oder das Langzeit-EKG.
  • Blutdruckmessung: Ob der Blutdruck permanent zu hoch ist, klärt eine Langzeitmessung unter Alltagsbedingungen. Dazu legt der Kardiologe oder die Kardiologin den Betroffenen am Oberarm eine Blutdruckmanschette an, die mit einem kleinen Messgerät und einer Pumpe verbunden ist. In Intervallen von 10, 15 oder 30 Minuten wird damit 24 Stunden lang der Blutdruck gemessen.
  • Herzultraschall (Echokardiografie): Diese Untersuchung ist ein schonendes Verfahren, das ohne die Nutzung von Röntgenstrahlung ein schnelles Bild vom Herzen liefert. Auf dem Monitor lässt sich erkennen, ob das Herz vergrößert ist oder die Herzwände verdickt sind. Auch Undichtigkeiten oder Verengungen der Herzklappe können Arzt oder Ärztin auf diese Weise feststellen. Es gibt zwei Arten der Herzultraschalluntersuchung: zum einen von außen durch den Brustkorb – das ist die häufigere Methode, die auch als sogenanntes „Stressecho“ unter körperlicher Belastung erfolgen kann. Die zweite, seltener durchgeführte Untersuchung ist ein Ultraschall über die Speiseröhre, die transösophageale Echokardiografie.
  • Kardio-Computertomographie (Kardio-CT) oder Magnetresonanztomographie (Kardio-MRT): Diese Untersuchungen zeigen Schichtaufnahmen des Herzens. Zur besseren Sichtbarkeit inji*ziert der Kardiologe oder die Kardiologin ein Kontrastmittel. So lassen sich zum Beispiel Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen oder Verengungen erkennen.

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Was macht ein Kardiologe oder eine Kardiologin im Krankenhaus?

Manche Kardiologen und Kardiologinnen haben eine eigene Praxis, in der sie Patienten und Patientinnen behandeln. Viele arbeiten auch in einer Klinik. Ihre kardiologische Sprechstunde findet dann im Krankenhaus statt. Kardiologen und Kardiologinnen sind zudem in Herzzentren tätig. Dies sind spezialisierte Kompetenzzentren für Herzerkrankungen, die unterschiedliche Fachleute und -richtungen vereinen. Operationen am Herzen werden allerdings von Herzchirurgen und Herzchirurginnen durchgeführt.

Was macht ein interventioneller Kardiologe oder eine interventionelle Kardiologin?

In der interventionellen Kardiologie werden sogenannte minimalinvasive Eingriffe per Kathetertechnik durchgeführt. Dies kann notwendig werden, wenn zum Beispiel der Verdacht auf eine Koronare Herzerkrankung, einen Herzklappendefekt oder Herzrhythmusstörungen bestehen. Der feine Kunststoffschlauch (Katheter) wird über ein Blutgefäß vorsichtig bis zum Herzen geschoben. Am Ende des Katheters befinden sich eine Öffnung für die Injektion eines Kontrastmittels oder auch Instrumente. So lassen sich zum Beispiel Verengungen (Stenosen) einer Herzkranzarterie dehnen oder Gefäßstützen (Stents) einsetzen und auch Herzrhythmusstörungen behandeln. Der Vorteil: Meist ist keine Vollnarkose nötig, eine örtliche Betäubung reicht aus.

#Herzerkrankungen#Prävention

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